Geschichte Das Areal Risi wurde 1972 von der Einwohnergemeinde Birrhard als Landreserve für Schulbauten erworben. Nachdem der Bedarf dafür nicht mehr gegeben war, ermöglichte die Gemeindeversammlung 1976 den Verkauf für Wohnbauzwecke. Gleichzeitig wurde die Erarbeitung eines Überbauungsplanes «Risi» bewilligt, in Auftrag gegeben und im selben Jahr der Bevölkerung vorgestellt. 1978 setzte die Einwohnergemeindeversammlung für das Gebiet «Risi» Spezialbauvorschriften in Kraft, die am 31. Oktober 1978 durch den Grossen Rat genehmigt wurden.
Gemäss Spezialbauvorschriften musste auf dem Areal Risi zwingend «ein gemeinsamer Spielplatz von mindestens 500 m2» erstellt werden. Parzelle 403 diente diesem Zweck und tut es heute noch. Gemäss Spezial-bauvorschriften hätte die Zweckbindung auch im Grundbuch verankert werden müssen. Das ist aus verschiedenen Gründen leider nicht geschehen. So verblieb Parzelle 403 gemäss Grundbuch im Eigentum der Gemeinde, ohne dass die Zweckbindung im Interesse der Quartierbewohner mitberücksichtigt wäre. Gleichwohl nutzen die Quartierbewohner in Absprache mit dem damaligen Gemeinderat die Parzelle seit 1980 in der vorgesehenen Art und gestalten und pflegen diese entsprechend.
2017 teilte der gegenwärtige Gemeinderat den Anwohnern des Grundstücks unerwartet mit, dass die Gemeinde Birrhard die Parzelle als Bauland veräussern möchte.
Die angeschriebenen Anwohner nahmen daraufhin mit der Gemeinde Kontakt auf, um das zu verhindern. Das ist insofern gelungen, als der Gemeinderat bereit ist, das Grundstück für weitere 25 Jahre im Sinn seiner ursprünglichen Funktion zu erhalten.
Dazu sollen die Quartierbewohner einen Quartierverein gründen, der mit der Gemeinde einen Baurechtsvertrag aushandeln und abschliessen wird. Dieser Vertrag muss von der Gemeindeversammlung genehmigt und anschliessend im Grundbuch hinterlegt werden. Durch den Baurechtsvertrag erhält der Verein das Recht, Parzelle 403 im Sinne eines Begegnungsplatzes neu zu gestalten und zu betreiben, sowie die Pflicht, diesen auch zu pflegen. Zudem verlangt die Gemeinde, dass die Anlage allgemein zugänglich bleibt.
Vision Zurzeit verharrt die Parzelle leider in einer Art Dornröschenschlaf. Die direkten Anwohner haben ohne grosse Absprache den Platz am Verwalden gehindert und den freien Zugang gewährleistet. Ein Teil der Installationen wurden aus Sicherheitsgründen entfernt. In verschiedenen Besprechungen hat sich eine Gruppe von Anwohnern (Arbeitsgruppe P403) mit der Neugestaltung eines Begegnungsplatzes für das ganze Quartier auseinandergesetzt.
Eine Gartenarchitektin der ZULAUF AG hat mit zwei Ideen-Skizzen Möglichkeiten aufgezeigt, wie man den Platz nachhaltig aufwerten könnte mit dem Ziel, eine sinnvolle Nutzung für die Bewohner zu gewährleisten und gleichzeitig den Erhalt der wertvollen Biodiversität sicherzustellen, die sich im Laufe der Zeit ergeben hat.
Der Fokus liegt auf der Trennung zwischen genutzter Begegnungsfläche und ungestörtem Naturraum. Dadurch soll die Pflege vereinfacht und gleichzeitig die Erhaltung von Lebensräume für heimische Kleinwildtiere, Vögel, Insekten und Pflanzen ermöglicht werden.
Der Verein beabsichtigt, im Rahmen eines Jahresprogrammes Events für die Bewohner des Quartiers durchzuführen. Dazu gehören zum Beispiel Arbeitstage zu Pflege und Unterhalt des Areals mit anschliessendem Apéro, ein Quartierfest, ein Adventsfenster mit Apéro u.a. Daneben kann der Platz von jedermann zum Verweilen oder Spielen genutzt werden. Nicht vorgesehen sind private Anlässe, auch eine Reservation wird nicht möglich sein.